Erich Veit (1890 - 1965)

Erich Veit
Erich Veit

Zu den herausragenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet des Naturschutzes im Kreis Gotha zählt Erich Veit. Am 13. Februar 1890 in Gotha als Sohn eines Klempners geboren, besuchte er von 1905 bis 1911 das Gothaer Lehrerseminar, wo er zum Volksschullehrer ausgebildet wurde. Seine erste Lehrerstelle führte ihn 1911 an die Volksschule Crawinkel. 1919 kehrte er nach Gotha zurück, wo er die meiste Zeit seines weiteren Berufslebens als Lehrer für Biologie und Mathematik an verschiedenen Schulen verbrachte. So unterrichtete er u.a. an der Ost- und Gotthardschule. Zuletzt arbeitete er im Haus am Seeberg mit behinderten Kindern. Bereits während seiner Zeit auf dem Lehrerseminar beschäftigte sich Veit intensiv mit dem Naturschutz. Seinen Biologielehrer Jänner hatte er dort beim Gestalten und Anlegen von Unterrichtsmaterialien, wie Herbarien und entomologischen Sammlungen, unterstützt, die auch den Grundstock für das spätere naturkundliche Heimatmuseum im Westfl ügel von Schloss Friedenstein bilden sollten. Aufgrund seines umfangreichen Fachwissens wurde Erich Veit 1935 deshalb zum ersten Naturschutzbeauftragten des Kreises Gotha ernannt – ein Amt, das er bis zu seinem Tod 1965 ausüben sollte. Umfangreich sind die Verdienste, die er sich in dieser Zeit erwarb. So initiierte er die Ausweisung bzw. vorläufi ge Sicherstellung verschiedener wertvoller Flächen als Naturschutzgebiete, wie der „Steppenheide am Großen Seeberg“ und dem „Burgberg mit Baldrichstein und Kräuterwiese“ (beide im Jahr 1941) sowie dem „Saukopfmoor“ (1957). Dass diese auch in den schweren Kriegs und Nachkriegsjahren erhalten blieben, ist in großem Maße Erich Veit zu verdanken, der bspw. auf der Kräuterwiese bei Waltershausen den Bau eines Rinderstalls verhinderte. Im Kreis Gotha geht allein auf seine Initiative die Ausweisung von stattlichen 130 Einzelobjekten als Naturdenkmal zurück, ebenso wie der Schutz des Gothaer Schlossparks, für den er den Status eines geschützten Parks erwirkte.

Veit-Stein
Veit-Stein

Darüber hinaus betätigte sich Veit als Mitglied im Aquarien- Verein nach dem Krieg aktiv beim Wiederaufbau des durch Bomben zerstörten Heimattiergartens. Sein umfangreiches naturwissenschaftliches und pädagogisches Wissen gab er regelmäßig auf Führungen für die Thüringer Botanische Gesellschaft uneigennützig an seine Kollegen weiter.

Erich Veit starb am 15. November 1965 in Gotha. Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof und wird vom NABU-Kreisverband Gotha im Rahmen einer Patenschaft seit 2009 gepflegt. Seit 1995 erinnert außerdem auf dem Kleinen Seeberg ein anlässlich seines 30. Todestags von Gothaer Naturfreunden gestifteter Gedenkstein (siehe Bild rechts) an den Nestor des Naturschutzes im Kreis Gotha.