Biotoppflege

Die Wiedetätigkeit großer Pflanzenfresser wie Mammut oder Wollnashorn schufen schon vor vielen tausend Jahren nährstoffarme Standorte, die durch Kraut- und Halbstrauchpflanzen geprägt sind. Durch das Ausrotten dieser Tiere gingen auch die durch sie geschaffenen Lebensräume immer weiter zurück.

Die mitteleuropäische Landschaft, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis einer seit Jahrhunderten andauernden menschlichen Besiedlung, die das ursprüngliche Landschaftsbild vollständig veränderte. In den so entstandenen „künstlichen“ Biotopen wie Weiden und Felder siedelten sich je nach Bewirtschaftungs- und Nutzungsart zahlreiche Spezialisten der Flora und Fauna an, die ansonsten lediglich ein Nischendasein führen würden.

Grenzberg bei Remstädt
Grenzberg bei Remstädt

Ohne die großen Pflanzenfresser und mit Aufgabe alter weitverbreiteter Nutzungsarten (z.B. Schafbeweidung, Mahd) kommt es bereits nach wenigen Jahren zu einer natürlichen Sukzession der Flächen – sie verbuschen. Damit verbunden sind drastische kleinflächige Veränderungen des Mikroklimas. Die Folgen für die Spezialisten der Extremstandorte sind so dramatisch, dass es lokal zum Rückgang und sogar zum Aussterben einzelner Arten kommt. Die Erhaltung der Biotope ist daher die einzige Möglichkeit dem Artenrückgang zu begegnen - indem man Refugien für die Bewohner der einzelnen Lebensräume schafft.

Stattliches Knabenkraut auf dem Geiersberg bei Ernstroda
Stattliches Knabenkraut auf dem Geiersberg bei Ernstroda

Zu den besonders gefährdeten Biotopen gehören neben den Trocken- und Halbtrockenrasen sumpfige, nass-feuchte Wiesen, in denen sich Frösche und andere Lurche wohlfühlen, die aber auch Habitat für seltene Orchideen sind.


Der NABU Kreisverband Gotha e.V. ist seit Jahren mit der Pflege solcher Standorte beschäftigt.


Viele Freiwilige erleben, entdecken und lernen mit Spaß an der Arbeit. Der Fleiß lohnt, denn auf vielen unserer Pflegeflächen dürfen wir seltene Tiere und Pflanzen bestaunen, die im ansonsten durch Landwirtschaft geprägten Raum kaum einen Platz zum Leben und Ausbreiten finden würden.

Landschaftspflegeeinsätze finden 2024 ab August statt. Treffpunkt ist jeweils samstags um 9.00 Uhr vor Ort.

Projektkoordinator ist Thomas Oppel (zu erreichen über Kontakt).